Begrenzung der Gewinnverkürzung durch Zins- und wirtschaftlich vergleichbare Aufwendungen,
Aktionspunkt 4 – Abschlussbericht 2015
Die Mobilität und Fungibilität des Geldes ermöglicht es multinationalen Konzernen,
durch Anpassungen der Höhe des Fremdkapitals in einzelnen Konzernunternehmen günstige
Steuerergebnisse zu erzielen. Der empfohlene Ansatz gewährleistet, dass die von einem
Unternehmen in Abzug gebrachten Nettozinsaufwendungen an den Umfang seiner wirtschaftlichen
Aktivitäten geknüpft sind, der anhand seines steuerpflichtigen Gewinns vor Zinsen
und Abschreibungen gemessen wird (EBITDA). Dieser Ansatz besteht aus drei Elementen:
einer Festquotenregel, die auf einem Referenzwert für das Verhältnis Nettozinsaufwand/EBITDA
beruht, einer Konzernquotenregel, die es einem Unternehmen erlaubt, unter bestimmten
Umständen – in Abhängigkeit von der Position seines weltweiten Konzerns – höhere Zinsaufwendungen
in Abzug zu bringen, sowie gezielten Regeln, mit denen spezifischen Risiken begegnet
werden soll. Ein Staat kann auf die Einführung einer Konzernquotenregel verzichten,
in diesem Fall sollte er die Festquotenregel jedoch ohne unangemessene Diskriminierung
einheitlich auf Unternehmen multinationaler und nationaler Konzerne anwenden.
Published on April 15, 2016Also available in: English, French, Korean
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