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OECD Industriebericht fordert stärkere Unterstützung für Start-Ups

 

(Paris/Berlin, 23. Oktober 2013) - Junge Unternehmen spielen bei der Schaffung von Arbeitsplätzen eine entscheidende Rolle. Verbesserte Produkt-, Arbeits- und Kapitalmärkte sowie reformierte Insolvenzregeln würden ihnen dabei helfen, Beschäftigungswachstum und wirtschaftlichen Aufschwung noch mehr zu unterstützen. Wie aus der aktuellen Ausgabe des Science, Technology and Industry Scoreboard der OECD hervorgeht, wurde in den vergangenen zehn Jahren fast die Hälfte aller neuen Stellen von Unternehmen geschaffen, die noch nicht länger als fünf Jahre auf dem Markt waren. Gerade in der Krise verkleinerten sich vor allem etablierte Firmen, während junge Unternehmen weiterhin einstellten.

“Wenn wir dynamische Unternehmen wie Start-Ups unterstützen, fördern wir damit auch das allgemeine Wirtschaftswachstum”, sagte Andrew Wyckoff, OECD-Direktor für Wissenschaft, Technologie und Industrie bei der Vorstellung des Berichts in Istanbul. “Unser Bericht belegt, wie wichtig solche Unternehmen sind. Politische Entscheider müssen ihre Maßnahmen überdenken und Reformen in die Wege leiten, die nicht nur großen Firmen helfen.”

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Einer der wichtigsten Schritte für Start-Ups wäre die Überarbeitung des Insolvenzrechts: Würden die Insolvenzregeln etwas so gelockert, dass sie im OECD-Vergleich etwa mittelstreng wären, könnten Unternehmen, die Patente anmelden, ihr Kapital um ungefähr 35 Prozent erhöhen. Vor dem Hintergrund, dass junge Firmen eine immer größere Rolle bei der Anmeldung von Patenten spielen, wäre diese Maßnahme wünschenswert. Der Bericht verweist auf das Beispiel von 16 Ländern, in denen junge Unternehmen knapp ein Viertel aller patentierenden Unternehmen ausmachen.

Der Bericht zeigt auch, wie sich die Arbeitswelt in Europa verändert. So sank zum Beispiel die Nachfrage nach weniger qualifizierten Kräften, etwa nach Maschinisten oder einfachen Büro- und Verwaltungsangestellten, sowohl im Jahr 2011 als auch 2012 um jeweils sieben Prozent. Techniker oder hochqualifizierte Fachkräfte hingegen waren weiterhin gefragt: Ihre Jobchancen stiegen um 13, beziehungsweise 50 Prozent. Insgesamt liegen etwa drei Viertel aller Arbeitsplätze in der OECD im Dienstleistungssektor, der auch durch die Krise nicht erschüttert wurde.

Regierungen wären gut beraten, wissensintensive Dienstleistungsfirmen zu unterstützen und Arbeitnehmer mit den Fähigkeiten auszustatten, die solche Industrien benötigen. Dazu sollten IT-Kompetenzen schon in der Pflichtschule vermittelt werden und auch bei der Weiterbildung von älteren Arbeitnehmern auf dem Programm stehen.
 
Hintergrund

Das Science, Technology and Industry Scoreboard verfolgt Trends in Wissenschaft, Technologie und Industrie, um zu zeigen, wie Innovationen entstehen und wie sich Länder in der globalen Wissensgesellschaft positionieren. Die Publikation enthält mehr als 260 international vergleichbare Indikatoren und liefert auch Statistiken zu wichtigen Wirtschaftnationen außerhalb der OECD wie Brasilien, China, Indien und Russland.
 
Der komplette Bericht ist als Online-Ausgabe mitsamt Grafiken und den dazugehörigen Daten verfügbar. Bei ausgewählten Indikatoren reichen die Zahlen der Online-Ausgabe sogar weiter als jene des gedruckten Berichts.

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