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OECD-Entwicklungsausschuss verpflichtet sich zur Abstimmung der Entwicklungszusammenarbeit auf die Pariser Klimaziele

 

(Berlin/Paris, 27. Oktober 2021) – Die Mitglieder des Entwicklungsausschusses der OECD (DAC) veröffentlichten heute im Vorfeld der COP26 eine gemeinsame Erklärung, in der sie sich verpflichten, die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit (ODA), die 2020 ein Gesamtvolumen von 161 Mrd. USD umfasste, auf die Ziele des Pariser Klimaabkommens abzustimmen.

 

Dazu heißt es in dem Text: „Als Verantwortliche für die Governance der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit verpflichten wir uns dazu, unsere ODA mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens in Einklang zu bringen. Klima- und Umwelteffekte müssen bei allen ODA-Ausgaben berücksichtigt werden. Dies gilt auch für Sektoren, die in der Vergangenheit nicht mit Klima- und Umweltfragen assoziiert wurden. Bei der Ausrichtung auf das Pariser Klimaabkommen wird den individuellen Gegebenheiten der Partnerländer Rechnung getragen. Ziel ist es, die Länder bei der Umsetzung ihrer eigenen CO2-armen, klimaresilienten Entwicklungspfade und bei ihrer Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu unterstützen und zugleich das Risiko von Stranded Assets zu verringern.”

 

Die Erklärung

 

  1. räumt dem Anpassungsbedarf der Entwicklungsländer, insbesondere der am wenigsten entwickelten Länder (LDC) und der kleinen Inselentwicklungsländer (SIDS), Priorität ein.  Sie sieht daher vor,
  • mehr Finanzierung für die Anpassung an den Klimawandel bereitzustellen,
  • Hemmnisse für den Zugang zu Finanzierung abzubauen, insbesondere für SIDS.

 

  1. sieht vor, die eigenen Pläne der Partnerländer für einen gerechten und ausgewogenen Übergang zur Klimaneutralität zu fördern, und zwar durch
  • die Verständigung aller DAC-Mitglieder darauf, die Vergabe neuer ODA-Leistungen für die weltweite Energieerzeugung aus Kohle ohne CO2-Abscheidung, -Nutzung und -Speicherung bis spätestens Ende 2021 einzustellen,
  • die Erarbeitung eines Konzepts, wie ODA am besten eingesetzt werden kann, um die Entwicklungsländer beim Übergang zur Klimaneutralität zu unterstützen,
  • die prioritäre Förderung von Technologien, die schnellere Fortschritte beim Übergang zu klimaneutralen Energiesystemen ermöglichen.

 

  1. erkennt an, dass wir es nur dann schaffen können, die Armut zu verringern und niemanden zurückzulassen, wenn wir auch den Klimawandel bekämpfen. Sie sieht daher vor,
  • die Berichterstattung über Klimafinanzierung, insbesondere über ODA, bis spätestens Ende 2022 transparenter zu gestalten,
  • die Grundsätze wirksamer Entwicklungszusammenarbeit (Eigenverantwortung der Partnerländer, Ergebnisorientierung, gegenseitige Rechenschaftspflicht und Transparenz sowie inklusive Partnerschaften) systematischer in unserer gesamten Entwicklungszusammenarbeit umzusetzen, insbesondere im Klima- und Umweltbereich. 

 

  1. erkennt die Notwendigkeit an, mehr Finanzierung aus unterschiedlichen Quellen (z. B. aus dem privaten Sektor) zu mobilisieren und Innovationsanreize zu schaffen. Sie sieht daher vor,
  • Partner soweit wie möglich bei der Finanzierung riskanter, aber potenziell transformativer neuer Vorhaben zu unterstützen,
  • Innovationen und gut funktionierende Märkte zu fördern, um den Zugang zu nachhaltiger, sauberer und erneuerbarer Energie auszuweiten.

 

Die DAC-Vorsitzende Susanna Moorehead erklärte: „Entwicklungsländer brauchen mehr Sichtbarkeit und eine Stimme auf der COP26.  Für bedürftige Menschen in den am wenigsten entwickelten Ländern oder kleinen Inselentwicklungsländern ist es durch den Klimawandel bereits jetzt schwieriger, ihre Kinder zu ernähren und ihren Lebensunterhalt zu verdienen.  Das Ziel, die Armut zu verringern und niemanden zurückzulassen, ist nur zu erreichen, wenn wir auch den Klimawandel bekämpfen und arme Länder bei der Anpassung unterstützen.  Dazu hat sich der DAC in seiner wegweisenden Erklärung verpflichtet.“

 

OECD-Generalsekretär Mathias Cormann begrüßte die Erklärung und kommentierte: „Dies ist eine wegweisende Erklärung, die die Entwicklungszusammenarbeit mit den wichtigen Klimazielen des Pariser Abkommens in Einklang bringt. Sie unterstreicht das Engagement der OECD, die Bedürfnisse und Herausforderungen der Entwicklungsländer zu adressieren. Sie ist auch ein Zeichen der Vorreiterrolle des DAC bei der Formulierung neuer Politikkonzepte für bessere Entwicklungsergebnisse. Diese Erklärung verdeutlicht zudem, wie wichtig neue Geberzusagen für eine Erhöhung der öffentlichen Klimafinanzierung ab dem nächsten Jahr sind und dass mehr Finanzierungsmittel aus allen Quellen benötigt werden.”

 

Die vollständige Erklärung finden Sie unter https://www.oecd.org/dac/development-assistance-committee/dac-declaration-climate-cop26.htm

 

Der Entwicklungsausschuss der OECD (DAC) dient als Forum für 30 Geber und Beobachter, um internationale Grundsätze, Regeln und anderweitige Standards für die Entwicklungszusammenarbeit zu vereinbaren. 

Die OECD ist ein globales Forum, das mit über 100 Ländern zusammenarbeitet. Sie tritt ein für eine Politik, die die individuellen Freiheiten wahrt und das wirtschaftliche und soziale Wohlergehen der Menschen weltweit fördert.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Pressekontakt:
OECD Berlin Centre

Matthias Rumpf

Berlin.Centre@oecd.org

Tel: +49 (0)30  28 88 35 3

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