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OECD-Generalsekretär fordert von Politikern: Nehmt die Wut der Jugend ernst!

 

(Berlin/Paris, 03.07.2019) - Mit Blick auf die weltweit wachsenden Klimaproteste hat OECD-Generalsekretär Angel Gurría heute Regierungen dazu aufgerufen, die Wut ernstzunehmen, die insbesondere die junge Generation angesichts der Klimapolitik ihrer Regierungen empfindet.

In seiner Klimarede in Genf zählte Gurría eine Reihe von OECD-Ländern auf, die in vorbildlicher Weise den Kohlenstoffausstoß ihrer Wirtschaft reduzieren, ging aber auch auf beunruhigende Entwicklungen in anderen Ländern ein.

Die vollständige Rede finden Sie hier. Im Folgenden einige Auszüge:

„Die Regierungen haben jetzt ein viel größeres Problem als mich, der alle zwei Jahre die Notwendigkeit dringender Maßnahmen anmahnt. Denn wenn sie es nicht schaffen, radikale Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen und gleichzeitig für die Teilhabe und das Wohlergehen ihrer Bevölkerung zu sorgen, dann werden sie an der Wahlurne zur Verantwortung gezogen. Die ‚grüne Welle‘, die die letzten Europawahlen prägte, zeigt nicht nur ein wachsendes Bewusstsein für die Problematik, sie ist stark und wirkungsvoll. Sei es also aus politischer Überzeugung oder aus wahltaktischem Eigeninteresse: Politiker müssen wagen, in größeren Maßstäben zu denken und zu handeln.“
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„Unsere Kinder und Jugendlichen sind wütend. Und sie haben ein Recht, wütend zu sein. Nachdem die energiebedingten Kohlendioxidemissionen drei Jahre lang zwischen 2014 und 2016 stagnierten, sind sie nun wieder angestiegen. 2018 haben sie ein nie dagewesenes Niveau erreicht. Der Sprung, den die Emissionen seit 2017 gemacht haben, entspricht den gesamten Emissionen des internationalen Luftverkehrs im letzten Jahr! Bei der wachsenden Nachfrage nach Primärenergie weltweit liegt der Löwenanteil immer noch bei Kohle, Öl und Gas.“
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„Wir haben die Regierungen wiederholt aufgefordert, ihre nationale Agenda und ihre kurzfristigen Ziele hintanzustellen und ihren Klimaverpflichtungen nachzukommen (...), eine angemessene CO2-Bepreisung einzuführen, die staatliche Unterstützung für fossile Brennstoffe auslaufen zu lassen und die Kohleverbrennung einzustellen.“
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„Unsere Politik muss immer die Zukunft unserer Kinder im Blick haben (…), kurzsichtige Politik führt schnell zu fehlerhaften Investitionen in die Infrastruktur, die sich in einer schadstoffarmen Welt von morgen als nutzlos und unprofitabel erweisen werden.“
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Unter diesem Link können Sie die Rede von OECD-Generalsekretär Angel Gurría am Graduate Institute of International and Development Studies in Genf anschauen.

Weitere Informationen finden Sie unter: oe.cd/climate-lectures

 

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