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OECD-Rentenausblick – Schwache Konjunktur und Bevölkerungsalterung drücken auf Renten

 

(Paris/Berlin, 8. Dezember 2014) - Geringes Wirtschaftswachstum sowie niedrige Zinssätze und Renditen verschärfen den Druck, dem öffentliche und private Rentensysteme im OECD-Raum wegen der Bevölkerungsalterung ausgesetzt sind. Wie aus dem jüngsten OECD-Rentenausblick 2014 hervorgeht, hat die Krise in vielen OECD-Ländern zu Reformen geführt, die das Rentensystem nachhaltiger gestalten sollen. Dazu zählen höhere Steuern auf Rentenerträge und -beiträge, gekürzte oder gestundete Indexanpassungen der Renten und ein höheres Renteneintrittsalter.

“Es ist ermutigend zu sehen, welche Fortschritte in jüngster Zeit gemacht wurden, um Rentensysteme nachhaltiger zu gestalten”, sagte OECD-Generalsekretär Angel Gurría. „Aber der demografische Wandel schreitet rapide voran und zusammen mit der schwachen weltweiten Konjunktur macht er weitere Reformen nötig. Wir müssen besser erklären, dass akzeptable Renten nur möglich sind, wenn wir länger arbeiten und mehr einzahlen.“

Setzen Länder das Rentenalter hoch, ist es nach Ansicht des Berichts jedoch unabdingbar, dass sie auch mehr dafür tun, dass ältere Menschen einen Arbeitsplatz finden und behalten. Maßnahmen zur Verminderung von Altersdiskriminierung, verbesserte Arbeitsbedingungen und vermehrte Weiterbildungsmöglichkeiten für Ältere sind in diesem Zusammenhang besonders wichtig.

Einige Länder haben auch Reformen umgesetzt, um die private Altersvorsorge zu stärken, die vielerorts freiwillig ist. Hier variieren die Beitragssätze stark – und das sowohl innerhalb eines Landes als auch zwischen den Staaten. In vielen Fällen entscheiden Arbeitnehmer und Arbeitgeber, welche Beiträge sie zahlen, was dazu führen kann, dass eine ausreichende Rente nicht für jeden Versicherten gewährleistet ist.

Der Bericht regt an, einen Regelungsrahmen zu schaffen, der Rentenversicherern dabei hilft, die Unsicherheit in Bezug auf die steigende Lebenserwartung auszugleichen. Der Gesetzgeber sollte sicherstellen, dass der Versicherer nur Daten zur Sterblichkeit verwendet, die regelmäßig aktualisiert werden. Ein System, das der zukünftigen Erhöhung der Lebenserwartung nicht Rechnung trägt, muss laut Bericht damit rechnen, dass sich die Rentenleistungen um bis zu zehn Prozent verringern.

Darüber hinaus regt der OECD-Rentenausblick die Vertreter der Politik dazu an, das Vertrauen in Rentensysteme zu stärken. Gerade junge Menschen müssten davon überzeugt werden, auf die langfristige Stabilität des Rentensystems zu vertrauen. Insgesamt sei es wichtig zu erklären, warum Rentensysteme reformbedürftig seien und dafür zu sorgen, dass es dem Einzelnen leichter falle, Entscheidungen für seine Altersrücklagen zu treffen.

 

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